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21.11.06

Über Nacht namentlich ausradiert


Die Diskussion um die neue Beschilderung der Abfahrt Wenden auf der A45 erhitzt weiter die Gemüter. So auch in der gestrigen Kreisausschusssitzung in Olpe. Die SPD-Kreistagsfraktion legte eine Resolution zu diesem Ärgernis vor, die einstimmig ohne Veränderung angenommen wurde. Der Landrat sagte zu, die Resolution sofort an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten. Die Entschließung lautet:
Geänderte Autobahnbeschilderung Abfahrt Wenden
Sozusagen über Nacht im Zuge des Weiterbaus der HTS wurde die Autobahnbeschilderung auf der A45 aus Fahrtrichtung Dortmund an der Abfahrt nach Wenden geändert. Die Anzeigetafel, die ehemals den Weg nach Kreuztal und Wenden wies, wurde nach über 20 Jahren, durch eine neue Beschilderung mit der Angabe Siegen-Nord/Kreuztal ersetzt.
Diese Angabe ist für die Verkehrsteilnehmer irreführend, da der nächste Ort, zu dem die Ausfahrt führt, Wenden ist. Die Systematik der Autobahnbeschilderung folgt in den Angaben dem Prinzip von der Nähe zur Ferne. Die Nähe, der entsprechende Ort an der Abfahrt, Wenden, wird aber neuerdings ohne nachvollziehbare Gründe nicht mehr genannt. Ganz abgesehen davon, sind es gerade die Menschen dieses Ortes, die das große Straßenverkehrsaufkommen erdulden müssen und dafür zum

Dank „namentlich ausradiert“ werden.
Der Kreis Olpe kann zu Recht auf die gute Wirtschaftslage, die über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist, stolz sein. An dieser positiven Bilanz haben vor allem die dort ansässigen mittelständischen Unternehmen ihren Anteil, auch die Gemeinde Wenden gehört dazu. In diesem Zusammenhang muss man sehen, dass es wirtschaftlich von Vorteil ist, wenn der Wirtschaftsstandort auf der Beschilderung zu finden ist.
Wir fordern den Verkehrsminister des Landes NRW, Oliver Wittke, und bei Zuständigkeit auch den Bundesverkehrsminister, Wolfgang Tiefensee, mit Nachdruck auf:

Die irreführende neue Beschilderung an der Abfahrt Wenden zu entfernen und wieder durch das richtige Hinweisschild zu ersetzen.

Sabine Borchers meint: Nicht jede „Schilderplanung“, die nur am grünen Tisch statt findet, führt vor Ort zum richtigen Ziel.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 20:24 | Kommentare (5)

14.11.06

Wenn wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn

Jetzt ist es soweit, dachte ich bei mir als ich vor einer Woche am Sonntag aus Wuppertal auf der A45 nach Hause fuhr. Ich fand die Abfahrt Wenden nicht mehr, voller Schrecken stellte ich fest, dass ich wohl unaufmerksam an der Ausfahrt Wenden vorbeigefahren war. Im Angebot sah ich die Abfahrten Frankfurt /Siegen, Siegen Nord/ Kreuztal und Köln/Gummersbach. Blitzschnell überlegte ich, welche Abfahrt mich wohl nach Wenden führen würde. Oder gab es Wenden vielleicht gar nicht mehr, übers Wochenende von Siegen eingemeindet und ich hatte es verschlafen? Nun denn, in Siegen kenne ich mich aus, von da aus gibt es vielleicht eine Chance ins Wendsche zurückzukehren. Obwohl, genau genommen, wenn schon auf Siegen bezogen, müsste ich eigentlich die Abfahrt Siegen Nord-West wählen, wenn es nach Himmelsrichtungen gehen soll, aber die war nicht im Programm. Gedacht getan, auf gut Glück die Abfahrt Siegen Nord gewählt. Und siehe da, alles sah zunächst fremd aus, hohe Wälle, durch eine Schlucht hindurch, und oh welch ein Glücksgefühl, ich befand mich auf der alten Abfahrt, die früher einmal Wenden hieß. Übrigens sehr verständlich, da fast vollständig auf Wendener Gebiet. Geschafft, dachte ich bei mir, doch nicht hinter dem Steuer „geschlafen“, du bist im Wendschen angekommen oder am Ende doch in einem Vorort von Siegen? Ehrlich gesagt bin

ich noch auf der Suche nach der Logik, die hinter dem Namenswechsel der Abfahrt steht. Gesichtet habe ich den Spalt der geöffneten Hintertür, durch die die Siegener offensichtlich mit guten Beziehungen und/oder sanfter Gewalt ihren Plan durchgedrückt haben, ihren Namen bei zwei Abfahrten auf dem Schild zu lesen. Das Wenden mal eben von der Anzeigetafel ausradiert ist, scheint unsere Nachbarn nicht weiter zu interessieren. Selber essen macht fett. Nicht schlimm, dass es künftig Autofahrerinnen und Autofahrern schwer gemacht wird, Wenden zu finden, weil die alte Abfahrt umbenannt ist. Ebenso wenig bewegt unsere Nachbarn die Tatsache, dass von Frankfurt oder Köln kommend Wenden als Abfahrt angegeben ist, ziemliches Durcheinander oder der berühmte Schildbürgerstreich? Man hätte ja wenigstens mal Nachfragen können, ob die Wendener, wenn schon zum Vorort ausgerufen, sich nicht eher dem rheinischen Köln zugehörig fühlen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 22:26 | Kommentare (3)

10.11.06

Geldeinsparen - Gebot der Stunde?


Geld einsparen ist das Gebot der Stunde. Die SPD-Kreistagsfraktion ist durchaus auch der Meinung, dass es Einsparungen beim Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) geben muss. So macht der Einsatz von Ruf-Taxen (damit sind PKW, Kleinbusse oder ähnliche Fahrzeuge gemeint) auf wenig frequentierten Linienbereichen durchaus Sinn. Der Bedarf muss eine halbe bis eine Stunde vor der Nutzung vom Fahrgast angemeldet werden, dann steht ein entsprechendes Fahrzeug zum normalen Bustarif bis zur Ausstiegshaltestelle bereit. Wichtig dabei ist für die SPD-Kreistagsfraktion allerdings, neben einer einfachen Handhabung, auch eine umfassende Information der Kunden über die Bedarfsverkehre, damit diese von ihnen auch entsprechend genutzt werden können.
Der Sparwille darf beim ÖPNV aber nicht soweit gehen, dass die Veränderungen der Fahrzeiten für die Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Klassen, die weiterführende Schulen besuchen, in aller Herrgottsfrühe aufstehen müssen, um den Bus zu erreichen. Besonders in der dunklen und kalten Jahreszeit ist das beschwerlich und wirkt sich auf die Konzentration und damit auf die Leistung der Kinder aus. Außerdem widerspricht das dem pädagogischen Ansatz,

bei den Kindern und Jugendlichen möglichst für optimale Bildungs- und Entwicklungsbedingungen zu sorgen.
Barrierefreiheit, auch hier fehlt es an Umsetzungen im Nahverkehrsplan.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind Überlegungen, in wie weit touristische Belange berücksichtigt werden müssen.
Die Informationen und Fahrpläne sind undurchsichtig nach verschiedenen Systemen aufgebaut, sodass es den Fahrgästen schwer fällt sich durch den Dschungel der verschiedenen Fahrpläne an den Bushaltestellen durchzufinden, geschweige denn die richtige Verbindung herauszufiltern.
Die oben genannten Gründe veranlassten die SPD-Kreistagsfraktion den Nahverkehrsplan am23.10.06 im Kreistag abzulehnen und folgenden Antrag zu stellen:

Der Landrat wird beauftragt, eine entscheidungsreife Nahverkehrsplanung bis zur nächsten Kreistagssitzung vorzulegen.

Neben den bisherigen Planungsansätzen sollen dabei folgende Punkte berücksichtigt werden:

• Ziel- und Zeitplan zur Umsetzung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit;

• Berücksichtigung touristischer Erfordernisse an den Busverkehr;

• Ausreichende Bedienung von Gewerbegebieten;

• Vor Schuljahresbeginn 2007/2008 wird eine Revision bezüglich der Schulanfangszeiten und ggf. Korrekturen vorgenommen;

• Optimierung des Fahrgastinformationssystems (ZWS-Hotline, Informationen zum TaxiBus);

• Effektives, unternehmensneutrales Beschwerdemanagement.

Von dem Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wurden wenigstens die Punkte: 1.die Überprüfung der Schülerfahrzeiten nach einem Jahr und 2. Ziel- und Zeitplan zur Umsetzung von Maßnahmen der Barrierefreiheit, übernommen.

Sabine Borchers meint: Ein Nahverkehrsplan kann nicht funktionieren, wenn nur der reine Sparwille zu Grunde gelegt wird. Jedes Unternehmen muss investieren und ideenreich agieren, wenn es sich am Markt platzieren und attraktiv für die Kunden sein will.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 19:38 | Kommentare (1)

08.11.06

Spatz in der Hand

Im Jugendhilfeausschuss am 16.05.06 stellte die SPD-Kreistagsfraktion einen Antrag zur Einrichtung eines Sozialen Frühwarnsystems.
Ein Soziales Frühwarnsystem ist keine Einrichtung an sich, sondern es handelt sich dabei um eine Vernetzung von Institutionen und Personen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Die Verantwortlichen handeln bei einem Sozialen Frühwarnsystem nach einem Konzept auf der Grundlage der Schritte „Wahrnehmen, Warnen und Handeln“. Die Ergebnisse der über vier Jahre vollfinanzierten Frühwarnsystem- Modellprojekte in NRW können sich sehen lassen. Aufgrund der Sozialen Frühwarnsysteme konnten Wahrnehmungen bei auffälligen Kindern und Jugendlichen gebündelt und weitergegeben werden, sodass den Betroffenen erfolgreich und zeitnah geholfen werden konnte.
Der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion sollte zur nächsten Ausschusssitzung von der Verwaltung als Sitzungsvorlage aufbereitet werden. Vom ursprünglichen Antrag zur Einrichtung eines „Sozialen Frühwarnsystems“ war kaum etwas zu erkennen. Insbesondere waren die Kinder im Alter von 0-3 Jahren nicht berücksichtigt, aber gerade diese können auch gefährdet sein, zusätzlich fällt gerade dieser Lebensphase für die Entwicklung der Kinder eine zentrale Bedeutung zu.
Bei der erarbeiteten Verwaltungsvorlage mit den Grundüberlegungen zur systematischen und effektiven Ausrichtung der Jugendhilfe handelt es sich um ein Modell, dessen Umsetzung frühestens, laut Aussage von Kreisdirektor Melcher, in 10-15 Jahren zu realisieren ist.
Der SPD-Kreistagsfraktion ist der Spatz in der Hand lieber als

die Taube auf dem Dach. Das Soziale Frühwarnsystem jetzt aufbauen und davon profitieren, ist allemal effektiver als Jahrzehnte lang auf möglichen Erfolg irgendeiner systematischen Ausrichtung der Jugendhilfe zu warten. Die Überlegungen der SPD-Kreistagsfraktion gehen dahin, bestehende Vernetzungen für das Frühwarnsystem zu nutzen und auszubauen.
Die dramatischen Vorfälle von Kindestötungen und Misshandlungen in der jüngsten Vergangenheit müssen Politikerinnen und Politiker jetzt zeitnah handeln lassen, deshalb stellte die SPD-Kreistagsfraktion in der letzten Kreistagssitzung erneut ihren Antrag, ein Soziales Frühwarnsystem einzurichten.
Sabine Borchers und die Jugendpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Renate Kraume wundern sich, dass die anderen Kreistagsfraktionen den Antrag ablehnten, obwohl die entsprechenden Bundes- und Landesministerien darauf drängen, dieses System flächendeckend einzuführen. Auch im Kreis Olpe wird man die Augen auf Dauer nicht verschließen können!

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 21:01 | Kommentare (1)