17.05.06
Wahrnehmen – Warnen - Handeln
Wahrnehmen, Warnen und Handeln und das so früh wie möglich, dass ist der Ansatz eines Frühwarnsystems, um den bei Kleinkindern und Kindern im frühen Kindesalter auftretenden Problemen schnell, präventiv und kompetent entgegenzutreten.
In den Jahren 2001 – 2004 wurde das Modellprojekt: „Soziale Frühwarnsysteme- Frühe Hilfen“ in sechs verschiedenen Regionen in NRW durchgeführt. Alle daran Beteiligten waren sich einig, dass diese Initiative positive Ergebnisse erzielte. Deswegen werden die Maßnahmen auch nach der Projektzeit weitergeführt. Jugendhilfe muss früher vor Ort sein! Diese vollmundige Aussage wird von vielen Experten, Jugendpolitikern und Verwaltungsspitzen getroffen. „Jedoch darf es nicht nur bei diesen Erkenntnissen bleiben, sondern
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es muss gehandelt werden“, fordert die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion, Renate Kraume. Die SPD-Kreistagsfraktion nahm die Tatsache, dass Früherkennungsuntersuchungen „ U1“ bis „ U9“ bei Kindern viel zu wenig in Anspruch genommen, Sprachstörungen und Verhaltensauffälligkeiten zu spät erkannt werden, zum Anlass, sich mit einem Modellprojekt der ehemaligen Landesregierung auseinander zu setzen und die Einrichtung eines Sozialen Frühwarnsystems für den Kreis Olpe in der Jugendhilfeausschusssitzung am 16.05.06 zu beantragen (Antrag siehe Ende des Artikels).
Mit der geplanten Einrichtung von Familienzentren sieht die SPD- Kreistagsfraktion die Chance, diese „Frühen Hilfen“ unter einem Dach installieren zu können. Durch diese Präventivmaßnahme könnte man im Jugendbereich früh tätig werden, den Kindern und Familien erfolgreich zur Seite stehen und so auch spätere viel kostenintensivere Hilfen vermeiden.
Sabine Borchers weiß aus eigener beruflicher Erfahrung, dass oft viel zu spät Hilfen bei Problemkindern oder Kindern aus problematischen Familien angeboten werden, obwohl schon teils im Kindergarten Auffälligkeiten bemerkt wurden. Es fehlt z. B. an Vernetzung der an Familienhilfe und an Erziehung Beteiligten sowie Strategien/Konzepte zum frühen gemeinsamen und schnellen Handeln.
Die SPD- Kreistagsfraktion beantragt:
1. Der Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung, „Soziale Frühwarnsysteme- Frühe Hilfen“ im Kreis
Olpe zu installieren.
2 . Die Verwaltung wird beauftragt, sich mit dem Institut für soziale Arbeit e.V. in Münster in
Verbindung zu setzen. Über die Servicestelle erhält man Arbeitshilfen zum Aufbau lokaler
Frühwarnsysteme.
3. Handlungsfelder des Sozialen Frühwarnsystems werden festgelegt:
- Elternbegleitung bei den alters entsprechenden U- Untersuchungen
- Früherkennung von Verhaltensauffälligkeiten
- Früherkennung von Sprachstörungen
4. Die Einrichtung des Sozialen Frühwarnsystems wird an das geplante Familienzentrum
gekoppelt, um eine optimale Vernetzung der entstehenden Kooperation verschiedenster Partner zu erreichen
und zu nutzen.
5. Die Verwaltung unterstützt diese Einrichtung, so dass die Handlungsfelder in die Konzeption des neu
einzurichtenden Familienzentrums eingepasst werden können.
6. Die finanziellen Aufwendungen für dieses Projekt übernimmt der Kreis Olpe im Produkt Kinder- und
Jugendarbeit.
Der Antrag wurde von allen Jugendhilfeausschussmitgliedern positiv begrüßt . Er wurde als Grundlage einer Vorlage zur weiteren Bearbeitung durch die Verwaltung zurückgestellt. In der nächsten Jugendhilfeausschusssitzung soll dann über den Antrag diskutiert und abgestimmt werden.