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16.06.09

Bildung tut Not

Mal sehen, wann die Suppe anbrennt. Durch gelegentliches Umrühren wird sie nicht besser, denn Lirum-Larum Löffelstiel Bildungssuppe kostet viel, die Zutaten, das Zubereiten sind das A und O.
Seit Jahren wird über Bildungschancen, über Bildung und Wissen als wichtigster Rohstoff für die Zukunft diskutiert. Die entscheidenden Zutaten für die Bildung sind nun mal finanzielle Mittel, die bereitgestellt werden müssen. Von nix kommt nix. Die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen ist das eine, wenn sie denn überhaupt Zeit zur Fortbildung haben. Immer mehr wird ihnen aufgehalst. Ganz wichtig sind aber die Bedingungen, unter denen unterrichtet werden muss. Bis zu 30 Kinder z. B. im ersten Schuljahr. Einen Schulkindergarten, in dem die in der Entwicklung zurückstehenden Kinder individuell gefördert werden können, gibt es nicht mehr. Also werden diese Probleme ins erste Schuljahr hinein verlagert. Kinder zwischen 6 und 8 Jahren gehören dem Schuljahr an, Zurückstellungen

gibt es nicht mehr. Dann das Projekt „Klasse 2000“, in dem es um eine gesunde Lebensweise geht, das wird jetzt erst einmal durchgeführt. Die Zeit, um Freude am Lernen, selbständiges Lernen und Grundkenntnisse zu vermitteln, verringert sich immer mehr, das Lernniveau wird durch diese Entwicklung permanent verschlechtert.
Vergleichsarbeiten (vom Schulministerium erstellt) sind inzwischen so gestaltet, dass zum Beispiel Realschüler, wenn die Mathekompetenz abgefragt wird, sich zu verschiedenen Telefontarifen äußern sollen. Ob das zum Lernniveau in Mathematik beiträgt?
Kleine Klassen ermöglichen es jedem Lehrpersonal Schüler/innen/Kinder individuell zu fördern, das ist einfach so. Alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, werden das bestätigen. Wie die Proteste in dieser Woche zeigen, hakt es im Bildungssystem an allen Ecken und Kanten.
Lernen eigene Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen, Krisen meistern, unser Staat braucht mündige Bürgerinnen und Bürger. Ausbildung muss jedem ermöglicht werden, auch Kindern aus sozial schwachen Familien.
Egal wie, das Schulsystem muss sich ändern, kurze Wege, individuelle Förderung ein Konzept aus einem Guss, Bereitstellung von Geldern, das gelegentliche Herumrühren in der Suppe hilft nicht. Und, dass das deutsche Bildungssystem nicht nur in der Kritik von Pisa und der EU-Kommission steht, werden wir schon sehen, spätestens dann, wenn die Suppe anbrennt.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 16.06.09 14:09