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21.05.09

50 Jahre und den Job los

wie Hans-Georg Völmicke von der Arge Olpe jetzt im Sozial- und Gesundheitsausschuss berichtete, steht sie mit ihrer Wiedereingliederungsquote am schlechtesten in NRW da, letzter Platz von 44 Jobcentern. Was wird für die Menschen, die plötzlich und oft ziemlich unerwartet ihren Arbeitsplatz verlieren getan? Vermittlungen finden kaum oder gar nicht statt und bei den über 50jährigen verdoppelt sich mindestens die Wahrscheinlichkeit, keine Stelle mehr zu finden. Da werden dann Arbeitslose zur Weiterqualifizierung z.B. in Rechner-Kurse vermittelt, damit sie schon mal aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen. Schaut man

genauer hin, werden oft die Kurse wahllos aufgefüllt. Zwei Drittel der KursteilnehmerInnen sind bereits Fortgeschrittene und den „AnfängerInnen“ wird dann der letzte Rest an Selbstbewusstsein genommen und noch mehr Frust aufgeladen, weil sie unter diesen Bedingungen gar nicht mithalten können… Sollten die Jobcenter nicht versuchen, Verbindungsnetze zu den Firmen aufzubauen und dann schauen, wer passen und welche Möglichkeiten es für die Arbeitslosen geben könnte? Inzwischen dürfte sich doch herumgesprochen haben, dass der demografische Wandel kein unerheblicher Faktor in der Arbeitswelt sein wird, was den zukünftigen Mangel an Fachkräften anbelangt. Ältere und erfahrene Menschen wieder einzustellen, ist ein Zukunftsmodell, auch wenn zunächst investiert werden muss. Aus Sicht der arbeitslos gewordenen Menschen bedeutet eine Arbeitsstelle, auch wenn es nur Teilzeitarbeit ist, sehr oft „Rückkehr in die Gesellschaft“, Rückgewinnung des Selbstwertgefühls und des Lebensmuts. Der Arbeitsplatzverlust bei über 50-jährigen, bedeutet für diese, einer veröffentlichten amerikanischen Studie zufolge, sogar ein mehr als doppelt so hohes Risiko einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden.
Die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeitslosen in einer sich zeitlupenmäßig drehenden Mühle befinden, wenn sie auf die ARGEN angewiesen sind. Mag sein, dass zu wenig Personal zur Verfügung steht, das wäre aber Sparen am falschen Ende, denn Zeit ist Geld und Geld sichert die Existenz eines Menschen
Sabine Borchers stellt fest: Im Grundgesetz steht zwar, dass die Würde des Menschen gewahrt werden soll, aber wie sieht das in der Praxis aus?

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 21.05.09 20:20
Kommentare

Hallo, es ist wirklich so,das man über 50 mal nix mehr wert ist. Ich bin 50 und war Marktleiter, entlassen weil Sohn des Unternehmers meinen Job übernahm. Suche seit 7 Monaten und habe über 120 Bewerbungen geschrieben. Und nix!!! Von Hartz 4 Kann ich mit Familie mit 3 Kinder nicht leben.
Ich weiß mal nicht weiter und vielen geht es wie mir. Wo sind wir in Deutschland hingekommen, Erfahrung bedeutet nix.
Würde mich freuen von anderen zu hören!!!
HL am 20.05.09
übernommen auf die erste Seite vom Artikel Ü 50

Veröffentlicht von: Sabine Borchers am 24.05.09 18:46