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13.08.06

„Money & Kids“ – kein Witz

Money & Kids (Kurzform: MoKi) heißt der Titel eines Projektes, das der Verbraucherschutzminister von NRW Eckhard Uhlenberg ins Leben gerufen hat. Merkwürdig ist der Titel schon, ziemlich unsensibel. Mal abgesehen davon, sollte unser Verbraucherschutzminister an die Verbraucher denken und den Gebrauch der deutschen Sprache schützen und nicht ihren Verbrauch unterstützen.
Gegen die Zielrichtung des Projektes ist nichts einzuwenden, denn durch dieses Projekt sollen Grundschulkinder an Themenbereiche wie den Kreislauf des Geldes, den richtigen Umgang mit dem Taschengeld oder die Tücken der Werbung herangeführt werden. Die Kinder und Jugendlichen lernen so frühzeitig den richtigen Umgang mit dem Geld, damit sie nicht die Schuldner von morgen werden. Sinnvoll ist das Projekt sicher. Zweifel kommen aber auch auf,

denkt man an den Themenbereich Tücken der Werbung, sollte womöglich der Minister auf diese reingefallen und deswegen auf den Titel gekommen sein?
Sabine Borchers meint: Der Schutz der deutschen Sprache dient dem Verbraucher und der Verbraucherin. Wer schützt diese vor einem solchen Verbraucherschutzminister?

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 13.08.06 18:50
Kommentare

Nihil est in homine melius et peius quam lingua - schrieb mir meine Lehrerin einstmals in mein Poesiealbum. Der Mensch ist so gut oder so schlecht wie seine Sprache. "Mein geliebtes Deutsch" - nennt Faust in Goethes Drama seine Muttersprache. Davon können wir nur noch träumen. Die Globalisierung hat ihre Kids geschluckt. Wir kommen uns mächtig fortschrittlich vor mit unseren fremdsprachigen Petit Fours. Aber wenn die Pobleme in diesem Land demokratisch gelöst werden sollen, dann muss man argumentieren, diskutieren, überzeugen, Anteil nehmen, Probleme erkennen und benennen, Lösungen ausarbeiten usw. - und das geht nur mit Sprache. Mit exakter und korrekter deutscher Sprache. Die Politiker sollten unseren Kindern dabei ein Vorbild sein.

Veröffentlicht von: Gudrun Küsel am 20.08.06 00:05

Zufällig komme ich auf Ihre Seite. Es ist ein Jammer welcher Ausverkauf mit unserer Sprache stattfindet. Nicht nur die ständigen Reformen in der Schreibung, die keine sind, die die Menschen nur verunsichern und die Sprache der Beliebigkeit preisgeben, sind Schuld an dem Verfall, sondern auch die Politiker mit ihrem Sprachgebrauch, das beste Beispiel ist in dem Artikel zu lesen. Richtig heißt es im vorherigen Kommentar, dass die Globalisierung die Kinder geschluckt und meiner Meinung als "kids" wieder auswürgt hat. Ist es nicht eine spezifisch deutsche Art, sich auf alles Fremdartige zu stürzen und die eigene Sprache viel zu gering einzuschätzen? Eine solch nachlässige, gerade zu verachtende Haltung der Muttersprache gegnüber findet man in keinem anderen Land. Es wird Zeit, dass wir uns auf unsere Sprache und unsere damit verbundene Kultur besinnen. Sprache dient ursprünglich der Verständigung! Gerade Politiker sollten das wissen!

Veröffentlicht von: Michael Klein am 26.08.06 07:28