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03.03.10

Endlich verständliche Sprache

Während andernorts bereits längere Zeit Erfahrungen mit verständlicher Amtssprache im Kundendienst mit den Bürgern gemacht wurde, stellte der Kreis Olpe erst Ende des Jahres 2009 einen „Leitfaden verständliche Sprache“ vor. Wenn auch spät, so ist es doch außerordentlich erfreulich, dass die Bürger und Bürgerinnen jetzt damit rechnen können, verständlich formulierte Briefe von der Verwaltung zu bekommen. Das ist ein großer Schritt nach vorne, um auch die Schwellenangst vor der Behörde „Kreisverwaltung“ abzubauen. Die Distanz wird dadurch verringert und die Aufgabe für die Menschen im Kreis zu arbeiten, erheblich verbessert. Sehr zu begrüßen ist auch das Vorhaben, sich der deutschen Sprache zu bedienen und Anglizismen und Modewörter zu vermeiden.
Mehr denn je ist es angebracht, sich wieder auf die eigene Muttersprache zu besinnen, die ein vielfältiges Angebot von Wörtern anbietet.

Sabine Borchers stellt fest: Wenn der Leitfaden bei Kreisschreiben und auch in den Sitzungsvorlagen berücksichtigt wird, ist das ein großer Schritt in Richtung bürgerfreundliche Verwaltung.

Eingestellt von Sabine Borchers um 14:40

19.02.08

Attacke auf "Sprach-Miesmacher"

So einfach ist das nicht, alles auf Miesmachen zu schieben. Es interessiert schon zu Recht eine Reihe von Leuten, was mit der deutschen Sprache passiert und die sind nicht neurotisch, sondern gucken genau hin. Je verkürzter die Sprache, umso ungenauer der Inhalt. Denken und die Gedanken verständlich ausdrücken zu können, dazu dient Sprache, also um uns mit unseren Mitmenschen verständigen zu können. Bei der Entwicklung unserer Gesellschaft zur Sprachlosigkeit, bereiten die englischen sinnlosen "Wortschöpfungen", wie in dem Artikel "Die andere Sicht" (WR 15.02.08) beschrieben, den Weg abwärts. Dass Herr Professor Rudi Keller den Spruch "cut und go" einfach ins Deutsche übersetzt spricht Bände, er als Germanist sollte eigentlich wissen, dass jede Sprache ihre eigenen Gesetze und Wurzeln hat. Natürlich würde man im Deutschen nicht sagen: „schneide und gehe“, was für ein Quatsch! Da sind Ideen und Phantasie gefragt, z.B. "Haarschnitt im Handumdrehen" Was

heißt: coffee to go, Kaffee zum Gehen oder vielleicht eher: Kaffee zum Mitnehmen und das soll man nicht verstehen? Da bin ich ganz der Meinung, dass das Ärgernis nicht die Fremdwörter, sondern in erster Linie die unsinnigen "Wortschöpfungen" bereiten.
Sabine Borchers begrüßt es ausdrücklich, dass die Westfälische Rundschau dieses Thema aufnimmt. Es geht nicht um fanatische Wortbewahrer, sondern vielmehr um den Sinn und Unsinn des Gebrauchs unserer Muttersprache.

Eingestellt von Sabine Borchers um 13:45

28.01.08

Antwort Herzschlag

Die Stellungnahme (am Ende des Artikels) auf das Protestschreiben erreichte uns Ende Januar. Sinn und Zweck einer Standortkampagne ist klar, auch, dass die jeweilige Landessprache bei Verhandlungen oder in dem Land selber berücksichtigt werden muss. Darum geht es aber nicht vorrangig, sondern darum, dass ein Werbespruch, der NRW charakterisieren soll, in der Landessprache formuliert werden sollte. Deutsche Sprache sollte mit dem Land, den dort lebenden Menschen und mit deutscher Qualität verbunden, gedacht werden. Da muss man am Anfang schon mal gegen den Strom schwimmen, wenn man diese Verknüpfung erreichen möchte.

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Eingestellt von Sabine Borchers um 13:24 | Kommentare (1)

10.01.08

Fehlende Eingebung

Wie wäre es mit: „Kreativität im Herzen Europas – NRW“ statt des geplanten Werbespruchs: „EUROPES CREATIVE HEARTBEAT“ (oder übersetzt: Europas kreativer Herzschlag )? Schlimm, wenn die Landesregierung in NRW auf der einen Seite die Stärkung der deutschen Sprache in der EU fordert, aber auf der anderen Seite einen englischen Werbespruch (siehe oben) für unser Bundesland einführen will. Dafür muss keine Werbeagentur bemüht werden, um einen griffigen Spruch zu finden. Und wenn es denn doch an Intuition in einer Angelegenheit fehlt, die eine Herzensangelegenheit sein muss, dann sollte wenigstens deutlich werden (als Vorgabe für die Werbeagentur), dass NRW in Deutschland liegt. Kein Land gibt seine Sprache, die die Kultur und Geschichte seines Volkes widerspiegelt, so der Beliebigkeit preis, wie Deutschland. Deutschland, das sich mit der Verhunzung seiner Sprache mittels denglischer

Wörter oder dem Ausblenden der eigenen Sprache von seiner eigenen Identität verabschiedet.
Sabine Borchers stellt fest: Wir Deutsche werden im Ausland auch daran gemessen, wie wir zu unserer eigenen Sprache und Kultur stehen. Es ist ein großer Fehler zu glauben, mit englischen/amerikanischen Sprüchen und Gehabe unsere NRW-Wirtschaftschancen im Ausland vergrößern zu können.
Beziehen Sie Stellung und richten Sie Ihren Protest an:
Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, 40190 Düsseldorf, z. Hd. Frau Ministerin Thoben
Weitere Vorschläge:
Europas pulsierende Kreativität.

Eingestellt von Sabine Borchers um 18:49 | Kommentare (3)

30.09.07

Sonnenblume soll auch Sonnenblume heißen

Gut aufgespürt, hat der Flurschütz, seines Zeichens Kommentierer des Wortes zum jeweiligen Morgen in der Westfälischen Rundschau. Sein Beispiel vom gestrigen Montag zeigt einmal wieder deutlich, wie sorglos mit unserer Sprache umgegangen wird. Unglaublich welch seltsame Blüten die Durchsetzung der deutschen Sprache mit Anglizismen treibt: Den Tag der deutschen Einheit, der an die lang ersehnte Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland erinnern soll, mit englischen Wörtern zu bezeichnen, das ruft selbst bei Engländern nur Kopfschütteln hervor. Da tröstet es doch sehr, dass er mit seiner Kritik nicht mehr allein dastehst, sondern sich inzwischen auch andere Menschen für unsere Sprache einsetzen und Anglizismen ersetzen. Um nur einige Beispiele aus jüngster Zeit zu nennen: Die Stadt Verden fühlt sich der Pflege der deutschen Sprache verpflichtet, und hat beschlossen eine

bürgernahe Verwaltungssprache zu benutzen. Die Polizei in NRW benutzt statt des englischen Begriffs E-mail den deutschen Begriff E-Post. Aus fast 1000 Vorschlägen der Leser einer Berliner Zeitung für einen Werbespruch für die Stadt wurde der deutschsprachige Spruch: „Die ganze Welt in einer Stadt: Berlin!“ ausgesucht. Eine Unternehmensberatung in Cuxhaven rät ihren Kunden Anglizismen zu
vermeiden, erstellt deshalb ein Denglisch-Lexikon und ruft Kunden zur Mitarbeit daran auf. Schweiz Touristik warb bisher mit „Get natural“ für Urlaub im eigenen Land. Nach einer Umfrage, bei der dies von der Mehrzahl der Befragten nicht verstanden wurde, heißt es nun „Ganz natürlich“. Die Tourismuszentrale Paderborner Land verzichtet in der Werbung und auf der Internetseite bewusst auf denglische Begriffe wie z.B. Wellness, Hightech, Happy Weekend.
Im letzten Umwelt- und Strukturausschuss des Kreises Olpe wurde unter anderem ein hervorragendes Tourismuskonzept „Netzwerk Familie – Natur“ bezogen auf die vier zusammengeschlossenen Naturparke (Arnsberger Wald, Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge) präsentiert. Wermutstropfen im Wein waren allerdings die vielen denglischen Begriffe. Wir meldeten unsere Kritik an und stießen bei den meisten Ausschussmitgliedern auf offene Ohren, das lässt hoffen! Kreisdirektor Melcher versprach, die, wie er fand, berechtigte Kritik weiterzugeben.

Sabine Borchers meint: Krempeln wir also die Ärmel hoch und sehen, was wir für den Erhalt unserer Sprache tun können!

Eingestellt von Sabine Borchers um 10:41 | Kommentare (1)

13.08.06

„Money & Kids“ – kein Witz

Money & Kids (Kurzform: MoKi) heißt der Titel eines Projektes, das der Verbraucherschutzminister von NRW Eckhard Uhlenberg ins Leben gerufen hat. Merkwürdig ist der Titel schon, ziemlich unsensibel. Mal abgesehen davon, sollte unser Verbraucherschutzminister an die Verbraucher denken und den Gebrauch der deutschen Sprache schützen und nicht ihren Verbrauch unterstützen.
Gegen die Zielrichtung des Projektes ist nichts einzuwenden, denn durch dieses Projekt sollen Grundschulkinder an Themenbereiche wie den Kreislauf des Geldes, den richtigen Umgang mit dem Taschengeld oder die Tücken der Werbung herangeführt werden. Die Kinder und Jugendlichen lernen so frühzeitig den richtigen Umgang mit dem Geld, damit sie nicht die Schuldner von morgen werden. Sinnvoll ist das Projekt sicher. Zweifel kommen aber auch auf,

denkt man an den Themenbereich Tücken der Werbung, sollte womöglich der Minister auf diese reingefallen und deswegen auf den Titel gekommen sein?
Sabine Borchers meint: Der Schutz der deutschen Sprache dient dem Verbraucher und der Verbraucherin. Wer schützt diese vor einem solchen Verbraucherschutzminister?

Eingestellt von Sabine Borchers um 18:50 | Kommentare (2)