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12.05.08

Unbegreiflich ...

Auch wenn tiefe Betroffenheit, Entsetzen und schockartiger Schrecken über die drei Babyleichen in einer Gefriertruhe in einem Möllmicker Haus die Menschen sprachlos macht, eine Gemeinde lähmt, sollten alle vorsichtig mit der Bewertung dieses grauenhaften Fundes sein. Eine Frau ist genetisch so zu sagen vorprogrammiert, sie sieht ein Baby und lächelt, tritt an den Kinderwagen, erkundigt sich nach dem Baby, bringt ihm Zuwendung entgegen, selbst bei einem fremden Kind funktioniert dieser Mechanismus. Die Natur hat das so eingerichtet, damit die hilflosen neugeborenen Wesen geliebt, beschützt und versorgt werden. Was muss passieren, dass diese natürlichen Anlagen versagen? Furchtbares muss geschehen, um die mütterliche Zuwendung in Aggression umzuwandeln. Keiner kennt die Ursachen und den Zeitpunkt des Herganges, außer den an der Tat Beteiligten. Wie fragt man sich

sich hat sich das gemeinsame Leben der Eltern gestaltet? Sollte nicht Freud und Leid zwischen den Eheleuten geteilt werden, um mögliche Katastrophen zu verhindern? Kann ein Mensch alleine einen solchen ungeheuren unmenschlichen Druck aushalten, dreimal hintereinander? Wie werden drei erwachsene Kinder damit fertig, dass sie leben und ihre Schwestern tot sind. War die Frau und Mutter genauso in die Dorfgemeinschaft eingebunden wie der Vater und die Kinder? Fragen über Fragen! Selbstverständlich müssen die drei wehrlosen, lebensfähigen Mädchen, die keine Chance zum Überleben hatten, verteidigt werden, ihr Tod muss aufgeklärt werden. Die Öffentlichkeit sollte mitfühlen und sich zurückhalten. Die Last des aufgebürdeten Schicksals muss die Familie in schmerzhaften Prozessen abarbeiten und das wird ein langer Weg durch trockenes, verödetes Land.
Sabine Borchers: Nachdenken – eine Woche danach.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 19:26

06.05.08

Demokratie ausgehebelt

Bereits im Januar sickerte über Zeitungsmeldungen durch, dass es an der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung einige Schieflagen und Versäumnisse gibt. Die Geschwister – Scholl - Schule in Schönau hatte sich, wie andere Schulen auch, einer Qualitätsanalyse durch die Bezirksregierung Arnsberg unterziehen müssen. Nun war laut Zeitungsmeldungen der Konrektor völlig außen vor. Das äußerte sich unter anderem durch die Bedingungen an seinem Arbeitsplatz, kein eigenes Büro, kein Internetanschluss, kein Drucker, kein Telefon usw., es fanden außerdem keine Schulkonferenzen statt, Einbindung der Eltern … Fehlanzeige. In der Sitzung des Förderschulausschusses am 11.02.08 erhofften sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion Aufklärung, schließlich stand auf der Tagesordnung an fünfter Stelle: „Ergebnis der Qualitätsanalyse Geschwister – Scholl –Schule“. Aber weit gefehlt, keine Antwort auf die Fragen bezüglich der Berichterstattung der Presse. Im Gegenteil die Schulleiterin verweigerte allen die Antwort und gab stattdessen im schnippischen Ton den

Hinweis: „Sie können sich das ja angucken.“ Es wurden Gesetze, Erklärungen seitens des ausgesprochen angesäuerten Landrates abgegeben, alle seine Ausführungen liefen darauf hinaus, dass die Schulleiterin einem Bericht im Ausschuss zustimmen müsse. Kann es denn sein, dass die Person, die für die katastrophalen Zustände in der Schönauer Schule verantwortlich ist, darüber befindet, ob die Öffentlichkeit über das Ergebnis der Qualitätsprüfung informiert wird oder nicht? Ein ziemlich dehnbarer Begriff von der Qualität der Schule, wenn Missstände einfach verschwiegen und damit runtergespielt werden. Wer von den zuständigen Behörden vertuscht hier und warum? Die SPD-Kreistagsfraktion lässt nicht locker, schließlich geht es hier um die Qualität einer Schule und damit um betroffene Menschen. Deswegen haben die Sozialdemokraten in der jüngsten Sitzung des Förderschulausschusses am 05.05.08 schriftlich Fragen (am Ende des Artikels) vorgelegt, deren Antworten dem Protokoll hinzugefügt werden sollen.
Sabine Borchers fragt sich allen Ernstes, warum sie und andere Kreistagsmitglieder dem Förderschulausschuss angehören, wenn bei Problemen, nicht die in der Demokratie eingeforderte Information und Kontrolle möglich ist.

Sitzung des Förderschulausschusses
Fragen zur Geschwister Scholl Schule in Schönau

1. Wann fand die letzte Schulkonferenz statt?

2. Schulprogramm
2.1 Seit wann gibt es ein Schulprogramm für die Geschwister Scholl Schule?
2.2 In welchen Abständen wird dieses durch die Schulleitung und die Kollegen überarbeitet, um Ziele abzugleichen und neue Ziele aufzustellen?

3. Konrektor/in
3.1 Welche Aufgabenteilung gibt es zwischen dem/der Rektor/in und dem/der Konrektor/in?
3.2 Wo befindet sich der Arbeitsplatz des/der Konrektor/s/in?
3.3 Über welche Hilfsmittel z.B. Rechner, Internetanschluss, Telefon usw. kann der/die Konrektor/in verfügen?
3.4 Welche Möglichkeiten hat der/die Konrektor/in seine/ihre Ideen in die Schulentwicklung einzubringen?

4. Eltern
4.1 Welche begleitenden Hilfestellungen/Konzepte seitens der Schule gibt es, um die Eltern bei erzieherischen Maßnahmen die Probleme ihres Kindes betreffend zu unterstützen.
4.2 In welcher Form findet die Beratung statt?

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 14:22