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20.12.08

Erhalt der Medienvielfalt und der ortsnahen Berichterstattung im Kreis Olpe

Für den Kreistag am 15.12..08 beantragte die Kreistagsfraktion der SPD den Top " Erhalt der Medienvielfalt und der ortsnahen Berichterstattung im Kreis Olpe". In der Kreistagssitzung brachte die SPD-Kreistagsfaktion eine überarbeitete Resolution ein, in die auch ein Teil der von den Grünen vorgeschlagenen Resolution einfloss. Die gemeinsame Resolution wurde von allen vier KT-Fraktionen unterstützt. Schließlich geht es um die Medienvielfalt, die Pressefreiheit, die eine der wichtigsten Grundlage einer Demokratie bildet.
Resolution:
Wie den Meldungen verschiedener Medien zu entnehmen ist, beabsichtigt die WAZ-Mediengruppe Einschnitte in die Medienvielfalt und in die Berichterstattung vor Ort vorzunehmen. Eine sehr wichtige Aufgabe in unserem Staat fällt den Journalistinnen und Journalisten zu, nämlich Hintergründe aufzudecken, ohne Ansehen der Person Fakten darzulegen und öffentlich zu machen, um so die Aufmerksamkeit auch auf Missstände zu richten und Politiker/innen oder andere Betroffene zum Handeln zu bewegen. Deswegen fordern wir die Geschäftsführung der WAZ-Mediengruppe nachdrücklich auf, sich

1.der Verantwortung bewusst zu sein, dass in einer Demokratie die Kontrolle durch unabhängigen Journalismus, die wichtigste Aufgabe der Medien ist. Insofern bedeutet jeder Eingriff in die Zeitungslandschaft eine verkappte Zensur.
2. dieser Verantwortung zu stellen und diesem Ansatz entsprechend, bei eventuell vorzunehmenden Einsparungen, nicht nur ein rechnerisches Ziel im Auge zu haben, sondern auch dem Auftrag der Medien und der Berufung der schreibenden Zunft Rechnung zu tragen.
Im Kreis Olpe ist die WAZ-Gruppe mit den Titeln „Westfalenpost“ und „Westfälische Rundschau“ vertreten und sichert so seit Jahrzehnten eine ausgewogene Berichterstattung. Auch und gerade wegen des Lokalteils, für den qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs sind, werden die Tageszeitungen abonniert. Insofern ist es uns unverständlich, dass die Verantwortlichen der WAZ-Mediengruppe Arbeitsplätze in den Lokalredaktionen auf den Prüfstand stellen, ja sogar komplette Lokalredaktionen schließen wollen. Bei Umsetzung dieser Pläne wird über das vielfältige Kultur- und Vereinsleben, die vielen lokalen Begebenheiten, die politischen Aktivitäten vor Ort nicht mehr oder nur unzureichend berichtet werden können. Deshalb ist es aus unserer Sicht gerade wichtig, das „Lokale vor Ort“ zu erhalten. Dies gilt umso mehr, weil das in anderen Kreisen übliche lokale Radio, hier nicht eingerichtet ist.
Wir sorgen uns zudem um die Mitarbeiter/innen, deren Arbeitsplätze bedroht sind.

Deswegen erwarten wir,

1. dass die Geschäftsführung der WAZ-Mediengruppe sich ihrer großen Verantwortung bewusst wird und dementsprechend keine Einschnitte in die Medienvielfalt im Kreis Olpe vornimmt
2. dass die Verantwortlichen der WAZ-Mediengruppe die Arbeitsplätze für die Redakteure und Redakteurinnen, sowie für Mitarbeiter/innen in den Lokalredaktionen erhalten.

Sollten personelle Veränderungen in Einzelfällen nicht zu vermeiden sein, erwarten wir von Ihnen eine sozial verträgliche Lösung.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 20.12.08 17:34