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30.03.07

Elterngeld schnell beantragen

Antragsfrist beträgt drei Monate
Eltern sollten schnell Elterngeld beantragen. Denn anders als beim Erziehungsgeld, bei dem die Eltern sechs Monate Zeit haben, einen Antrag zu stellen, gilt beim Elterngeld eine Antragsfrist von drei Monaten, ab Geburt des Kindes. Der Antrag ist an die zuständige Elterngeldkasse bei einem der elf Versorgungsämter in Nordrhein-Westfalen zu richten. Für den Kreis Olpe ist das Versorgungsamt Soest zuständig. Die Ämter beraten auch in Fragen zur Elternzeit.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 16:55

29.03.07

Die Gedanken sind frei

Schon merkwürdig, dass die Presse draußen bleiben muss, wenn sich endlich der Ministerpräsident, sein Gefolge und ausgesuchte Gäste, mit dem Thema Sturmschäden in der Region Südwestfalen befassen. Reichlich spät, diese Kritik bleibt, auch in den eigenen Reihen, weil das Zögern nicht folgenlos ist. Borkenkäfer im Anmarsch, Abtransport der Stämme mehr als holprig, Gäste bleiben aus, Holz muss vermarktet , Straßen wieder hergestellt/befahrbar gemacht werden usw., da zählt jeder Tag um den Schaden zu begrenzen! Zweieinhalb Monate nach dem katastrophalen Sturm, ist es nicht so einfach, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mehr als dürftig wirkt da die Erklärung des Herrn Ministerpräsidenten in den Medien: Man habe selbstverständlich sofort reagiert, sonst wäre das neue Sonderprogramm „Kyrill“ nicht zustande gekommen. Es stimmt schon sehr nachdenklich, wenn Journalistinnen und Journalisten bei Diskussionen um öffentliche Belange und um die ging es bei der Regionalkonferenz am 27.03.07 in Siegen, ausgeschlossen werden. Lediglich

eine Pressekonferenz im Anschluss an die Diskussion war angesetzt. Ist es doch gerade die Presse, die durch ihre Berichterstattung eine der wichtigsten Kontrollfunktionen in einer Demokratie ausübt. Nicht umsonst ist der Pressefreiheit ein Artikel (5) im Grundgesetz gewidmet. Was also hatte die Landesregierung zu verbergen, wo sie doch mit einem Hilfspaket nach Siegen gekommen war? War die Kritik, die zu Recht von den Betroffenen zu erwarten war, unerwünscht? Hätte sie am Ende dem Bild des „Retters in der Not“, das der Ministerpräsident von sich malen wollte, einige Kratzer verpasst? Wie heißt es so schön in einem Lied an die Freiheit: … Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker, so sollen dies sein vergebliche Werker, denn meine Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei, die Gedanken sind frei.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 17:16 | Kommentare (1)

28.03.07

Borkenkäfer flieg

Das Summen der Käfer im Katastrophengebiet wird immer lauter und wer genau hinhört, der versteht den Text: Borkenkäfer flieg … zum Fressen an die Sieg… und rechts im schönen Sauerland … liegen leckere Stämme am Waldesrand… Die Borkenkäfergenerationen wetzen ihre Fresswerkzeuge und ihnen ist zum Teil nur noch mit Insektiziden zu Leibe zu rücken. Also, Schaden nicht nur für das mühsam aufbereitete Holz, was Verlust für die Waldbauern und das Angewiesensein auf noch höhere finanzielle Hilfen bedeutet, sondern auch zweifacher Sturmschaden an der Natur.
Die durch den schrecklichen Sturm „Kyrill“ entstandene Wüstenei in den Wäldern, der Schaden für den Tourismus und an der gesamten Infrastruktur ist das Thema, nicht nur der Rothaarsteig. Es muss ein Bündel von Maßnahmen

getroffen und finanziert werden. Die Wetterlage, Winter nur im Kalender, latente und ansteigende Wärme, das sind die Faktoren, die der Region zusätzlich zu schaffen machen. Ein Antrag auf finanzielle Hilfen kann nur für die Gesamtheit der Betroffenen und der getroffenen Gebiete gestellt werden. Die SPD-Kreistagsfraktion hat sich frühzeitig öffentlich zur Katastrophe „Kyrill“ positioniert, nämlich dass sich die Landesregierung gefälligst schnell bewegen und den Menschen in den Krisengebieten mit Tat und Geld zur Seite stehen soll. Auf der gestrigen Regionalkonferenz, einen Tag nach der Kreistagssitzung und zweieinhalb Monate! nach der Katastrophe, sind endlich aufgrund öffentlichen Drucks von verschiedenen Seiten, Zusagen zu finanziellen Hilfen gemacht worden. Diese Zusagen zählen für die SPD-Kreistagsfraktion natürlich erst, wenn sie vor Ort zu erkennen sind.
Sabine Borchers stellt fest: Es ist höchste Zeit, Taten sprechen zu lassen. Im Übrigen bleibt abzuwarten, ob Ministerpräsident Rüttgers als "Jürgen, der Zögerer" oder als "Jürgen, der Borkenkäfer" in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 19:18 | Kommentare (1)

27.03.07

SPD: Sünden der Vergangenheit kosten viel Geld

Mit den Stimmen der CDU und Grünen wurde der Kreishaushalt in der letzten Kreistagssitzung am 26. März verabschiedet. SPD und FDP stimmten dagegen. Die SPD-Kreistagsfraktion bewertete den Haushalt sehr differenziert. „Einige Teile können wir mittragen, da vieles was unsere Fraktion anregte und teilweise über lange Jahre verfolgte, inzwischen umgesetzt wurde und sich im Haushalt wiederfindet“, erklärte Fraktionsvorsitzender Thomas Förderer. Er benannte die Kinderbetreuung, Jugendfreizeiteinrichtungen, aufsuchende Jugendarbeit, verbesserte Kreisstraßenunterhaltung, Landschaftspläne, Pflegeberatung und diese Auflistung könne man noch weiter fortsetzen. Viele SPD-Initiativen fänden sich im Haushalt wieder. Jedoch benannte Förderer auch „Sünden der Vergangenheit“, die sich ebenfalls im Plan wiederfänden. Viele politische Entscheidungen, die nicht, zu spät oder falsch getroffen worden seien, würden erhebliche Mehrausgaben im aktuellen Haushalt bedeuten. Beispielsweise sei die Kindergartenplanung falsch und nicht am Bedarf ausgerichtet gewesen und die Landschaftspläne würden so spät verwirklicht, dass der Kreis auf unnötigen Kosten hängen bliebe. „Das sind entscheidende Gründe,

dass wir insgesamt dem Haushalt nicht zustimmen werden. Dafür sollen diejenigen die Hände heben, die die Zeichen der Zeit verschlafen haben“, so Förderer. Die SPD kritisierte, dass den Städten und Gemeinden wiederum eine hohe Belastung durch die Kreisumlage zugemutet werde. Nachdem die Kommunen schon im letzten Jahr rund 6 Mio. € mehr an Kreisumlage bezahlten, müssten sie diesmal nochmals fast 9,5 Mio. € mehr aufbringen. Daher sei die Forderung der Städte und Gemeinden nach mehr Ausgabendisziplin berechtigt. Gleichwohl müsse man aber auch sehen, dass viele Mehrausgaben und Wenigereinnahmen nicht „hausgemacht“ seien, sondern „von oben“ beschert würden. Im Wesentlichen seien dies weniger Kreisschlüsselzuweisungen, eine höhere Landschaftsverbandsumlage und weiter steigende Hartz IV-Kosten. Aber auch erhebliche Landesmittelkürzungen vom Vorjahr zögen sich weiter durch den Haushalt hindurch. Abschließend stellte Förderer fest, „dass der groß angekündigte Clou, den Kreishaushalt um über 1,7 Mio. € dadurch zu ‚entlasten’, dass die Kommunen mit 25% an den Kosten der Grundsicherung für Arbeitssuchende beteiligt werden, nicht gelungen ist“. Die SPD hätte von einer solchen reinen Kostenverschiebung auch nichts gehalten. „Dies wäre reine Makulatur hinsichtlich des Kreisumlagen-Hebesatzes gewesen, gebracht hätte es den Städten und Gemeinden insgesamt nichts.“

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 18:27 | Kommentare (1)

09.03.07

Resolution der südwestfälischen Kreise

Resolution der südwestfälischen Kreise an die Landesregierung zur Unterstützung bei der Bewältigung des Sturmschadens bei „Kyrill“. Der Orkan „Kyrill“ ist bislang der schwerste Sturm in den südwestfälischen Wäldern. In nur einer Nacht sind Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Öffentliche Infrastruktureinrichtungen sind zerstört. Die gefallene Holzmenge in Südwestfalen entspricht einem jährlichen Normaleinschlag von 400%. Es wird mehrere Jahre dauern, die Folgewirkungen für die Waldbauern, für die Natur und für den Fremdenverkehr zu beheben.
Hilfe von außen ist notwendig. Die ersten ersten finanziellen Zusagen von Herrn Minister Uhlenberg sind positiv aufgenommen worden. Allerdings sind sie lediglich ein „Tropfen auf dem heißen Stein“ und müssen wesentlich erhöht werden. Wir fordern daher die Landesregierung auf: sich beim Bund dafür einzusetzen, dass

dass die Fördergrundsätze für forstwirtschaftliche Maßnahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für die vom Sturm betroffenen Betriebe angewandt werden können und damit entsprechende Mittel bereitgestellt werden, sowie zu versuchen, mit anderen Bundesländern eine freiwillige Einschränkung des Holzeinschlages zu vereinbaren,
sich beim Bund dafür einzusetzen, dass aus dem „Gemeinsamen Katalog von Bund und Ländern über steuerliche Erleichterungsmaßnahmen bei Naturkatastrophen“ geeignete Maßnahmen für die betroffenen Waldeigentümer umgesetzt werden (z.B. Steuerstundungen, Sonderabschreibungen, niedrige Vorauszahlungen etc.),
unverzüglich alle verfügbaren Kräfte im Landesbetrieb Wald und Holz für die Beseitigung der Sturmschäden in Südwestfalen bereitzustellen,
über die aus dem Holzverkauf des Landesbetriebes Wald und Holz zu erwartenden Einnahmen in Höhe von ca. 20 Mio. € hinaus deutlich mehr Landesmittel für die Instandsetzung von Wegen, Wegekennzeichnungen, die Errichtung von Nasslagerplätzen, Beihilfen für Ferntransporte, den Wiederaufbau einer Waldinfrastruktur und die notwendigen Wiederaufforstungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen,

nach Beendigung der Maßnahmen aus Kyrill die Folgekosten z.B. an der beschädigten sonstigen Infrastruktur (etwa Kreis- und Gemeindestraßen) zu übernehmen,
finanzielle Mittel für touristische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen,
darauf hinzuwirken, dass weder ein Wasserentnahmeentgelt noch Abgaben an den Ruhrverband für die Entnahme von Wasser zum Betrieb von Nasslagerplätzen erhoben werden,
die Schadenshöhe zu ermitteln und zu prüfen, ob die erhebliche Schadenshöhe in Deutschland nicht ausreicht, den EU-Solidaritätsfonds in Anspruch zu nehmen.
Das Foto ist von Florian Adam.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 18:24 | Kommentare (1)

08.03.07

Sturm "Kyrill" und der Landesvater

Wenn Ministerpräsident Rüttgers „Landesvater“ sein möchte, dann muss er sich als solcher auch so verhalten. Ein Vater kümmert sich um seine Kinder. Er ist in der Not sofort zur Stelle, um das Kind in den Arm zu nehmen, sich seine Sorgen anzuhören und ihm zu helfen. Die Region Südwestfalen hat durch den Sturm „Kyrill“ eine Naturkatastrophe von einem noch nie gekannten Ausmaß erlebt, über Nacht sind Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Nur weil es den ländlichen Raum betrifft, soll er, wie so häufig, übersehen werden? Es sei denn es ist ein Autobahnanschluss einzuweihen, dann sind die Herren des Ministeriums natürlich vor Ort. Die Probleme nach „Kyrill“ sind unvorstellbar und erfordern mehr, als sich über den Stand der Dinge zu informieren und den einen oder anderen Tropfen auf den heißen Stein zu bewerkstelligen. Es ist kontraproduktiv, die Forstarbeiter „unten“ 14 Stunden unter Einsatz von Leib und Leben schuften zu lassen und „oben“ die Forstverwaltungen abzubauen. Die Betroffenen vor Ort brauchen nicht nur finanzielle Hilfen und

ein umfassendes Krisenmanagement, sondern auch Zuspruch, das Gefühl in ihrer Not nicht allein zu bleiben, nicht ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Es geht um die gesamte Region Südwestfalen, um deren Infrastruktur, deren Natur und Landschaft, die unter anderem die Grundlage für den Tourismus bildet. Dass die Betroffenen sich allein gelassen fühlen, beweist die Resolution, die die 5 Kreise (alle Landräte gehören der CDU an) der Region Südwestfalen an das Land gerichtet haben. Der Text der Resolution ist auf dieser Internetseite zu finden.
Eine Regionalkonferenz mit allen zuständigen Ministern und Betroffenen nach Siegen am 27.03.07 einzuberufen, zweieinhalb Monate nach der Katastrophe, ist genau 2 Monate zu spät. Bleibt nur zu hoffen, dass das Ergebnis nicht nur Gerede sein wird.
Die Schönredner bleiben einsame Rufer in der Waldwüste, solange bis sich eine sichtbare (im wahrsten Sinne des Wortes) Hilfe des Landes NRW zeigt, die Aufräumen, Schadensbegrenzung, Verständnis für die Lage der Betroffenen, finanzielle Förderung bedeutet, eine Hilfe, die unsere Region wieder vom Waldboden aufrichtet.
Sabine Borchers stellt fest, dass wieder einmal der ländliche Raum das Nachsehen hat. Positiv ist zu bewerten, wie viele Menschen vor Ort bereit waren und sind zuzupacken, um nach dem verheerenden Sturm wieder Ordnung und „Normalität“ in die Region zu bringen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 15:48 | Kommentare (1)

07.03.07

Ökologisch ausgerichtetes Leistungsprofil

AK Wirtschaft der SPD-Landtagsfraktion zu Gast bei Balcke-Dürr in Rothemühle. Im Rahmen einer auswärtigen Sitzung besuchten die Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft der SPD-Landtagsfraktion jetzt den Apparatebauer Balcke-Dürr in Rothemühle. An diesem Standort werden in erster Linie industrielle Elektrofilter und Regenerativ-Wärmetauscher hergestellt, die in Kraftwerksanlagen zur Energieoptimierung weltweit eingesetzt werden. 179 Mitarbeiter sind hier in der Produktion und zunehmend im Servicebereich, dem zweiten Standbein des international agierenden Unternehmens, tätig. Heinz-Günter Raths, der Leiter des Geschäftsbereichs Regenativ-Wärmetauscher, sowie der aus Ratingen, dem Hauptsitz des Unternehmens, angereiste Leiter des Geschäftsbereiches Rauchgasreinigungsanlagen, Torsten Andersch, informierten die SPD-Delegation, der auch der heimische SPD-Abgeordnete Reinhard Jung angehörte, über das Leistungsprofil von Balcke-Dürr Rothemühle. Torsten Andersch betonte:

„Die Balcke-Dürr GmbH, Niederlassung Rothemühle, betreut ihre Kunden umfassend - von der Projektierung über die Konstruktion, Fertigung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus stehen Serviceteams über die gesamte Nutzungsdauer der Anlagen zur Verfügung.“
Bei dem sich anschließenden Betriebsrundgang konnten sich die Abgeordneten selbst ein Bild vom Produktionsspektrum des Unternehmens machen. Der Sprecher des AK Wirtschaft der SPD-Landtagsfraktion NRW, Thomas Eiskirch, zeigte sich beeindruckt: „Balcke-Dürr leistet einen ebenso wichtigen wie innovativen Beitrag zur optimalen Energieausnutzung und trägt mit seinen Anlagen auch zur Verminderung der Feinstoffbelastungen in der industriellen Energiewirtschaft bei.“

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 18:51

04.03.07

Fit für die Zukunft

Ist die Gleichberechtigung selbstverständlich? Brauchen wir den Internationalen Frauentag nicht mehr, sind wir wirklich fit für die Zukunft?
Einer neuen Studie zufolge werden Frauen außer in tariflich gebundenen Berufen auf allen Karrierestufen schlechter bezahlt als Männer. Frauen beziehen nicht nur ein geringeres Grundgehalt, auch ihre variablen Bezüge sind niedriger. Basis für die Studie bildet der Vergleich der Vergütungsdaten von 112 Firmen mit mehr als 60.000 Beschäftigten durch das Beratungsunternehmen Towers Perrin (Frankfurt/Main). "Frauen lassen sich in Fragen der Vergütung offensichtlich noch zu sehr in die Defensive drängen beziehungsweise sind selbst nicht genug aktiv in diesen Diskussionen", heißt es in der Untersuchung. Die größten geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es danach im Außendienst, im Marketing und im Finanzwesen. Obwohl Frauen mehr qualifizierte Hochschulabschlüsse haben als Männer, sind sie

in Spitzenpositionen kaum zu finden.
Zwar besetzen inzwischen Frauen auch in der deutschen Wirtschaft etwas häufiger Führungspositionen, verzichten dann aber meist auf Kinder. Eine von Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen (CDU) und der Bertelsmann-Stiftung vorgestellte Studie belegt, dass die Mutterrolle vielfach immer noch ein "messbares Hindernis" für die berufliche Karriere bedeutet. Dabei zeigten gerade junge Mütter in Spitzenjobs Führungsqualitäten wie Gelassenheit, Organisationstalent und Pragmatismus. Diese könne "ein Gewinn für die Unternehmen sein", heißt es in der Untersuchung. Die gegenwärtig entbrannte Diskussion, die wie vor Jahren wieder zwischen „Rabenmüttern“ und „Heimchen am Herd“ polarisiert , ist wenig dazu angetan, die Familienplanung junger Menschen zu motivieren. Es geht doch darum, dass jede Frau eine echte Wahl unter den Familienmodellen hat. Abgesehen davon, dass es Frauen gibt, die darauf angewiesen sind arbeiten zu gehen.
Sabine Borchers meint: Nicht nur die Gleichberechtigung spielt eine Rolle bei der Wahl, ob Frauen arbeiten gehen möchten, vielmehr ist es auch gerade im Hinblick auf die demographische Entwicklung wichtig, Grundlagen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen, um das große Potential der Frauen abzurufen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 22:10

03.03.07

Veränderte Zeiten erfordern neue Mittel

Die Anforderungen und Erwartungen an Arbeitsplatzsuchende haben sich gründlich geändert. Auf diese neue Herausforderung reagiert das Berufskolleg Olpe als erste Schule in der Region. Ab dem Schuljahr 2007/2008 bietet das Berufskolleg die Möglichkeit, Abitur und Berufsausbildung miteinander zu verknüpfen. Drei Jahre lang heißt es für kaufmännisch und technisch interessierte Jugendliche lernen und sich gleichzeitig Praxis aneignen, also Abitur und Ausbildung aus einer Hand zu erhalten. Nach dem erfolgreichen Absolvieren dieses Bildungsganges ist mit dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife auch die Ausbildung „Technische/r Assistent/in für Betriebsinformatik“ abgeschlossen. Immer wieder ist in den Medien die Rede von fehlenden Fachkräften mit der Fähigkeit zu vernetztem Denken, die über die einzelnen Handlungsbereiche von Unternehmen hinaus Strukturen und Prozesse erkennen und mit ihnen arbeiten können. Das Berufskolleg reagiert mit den neuen Bildungsgängen auf diesen Bedarf. Eine weitere Möglichkeit bietet das dreieinhalbjährige Qualifizierungsangebot im

sozialen Bereich, in diesem Bildungsgang wird die Ausbildung zum/zur Staatlich geprüften Erzieher/in mit dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife verbunden. Laut OECD-Studie hat Deutschland eine viel zu geringe Abiturquote, mit den neuen Bildungsgängen könnte dem entgegen gewirkt werden.
Ein dritter neuer Bildungsgang, der zur Zeit nur am Olper Berufskolleg angeboten wird, kommt hinzu, nämlich „Zweijährige Berufsfachschule Ernährung und Hauswirtschaft – Staatlich geprüfte Servicekraft“.

Sabine Borchers meint: Die Jugendlichen sollten viele Möglichkeiten haben sich zu qualifizieren, damit sie eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Es ist andererseits auch wichtig, auf den Bedarf am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft zu reagieren, denn nur so können wir zukünftig in unserem Kreis Fachkräfte ausbilden und dadurch an unsere Region binden.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 19:06

02.03.07

Unser Erbe

1910 beschloss die II. Internationale Frauenkonferenz auf Initiative Clara Zetkins die Einführung eines Internationalen Frauentages. Themen waren Gleichberechtigung und die Erkämpfung des Wahlrechts - denn außer in Finnland durften Frauen in keinem europäischen Land ihre Stimme abgeben. In der Betonung der Bedeutung, die die Berufsarbeit für die Gleichberechtigung der Frau hat, sah Clara Zetkin (1857 - 1933) das Beste an Vorarbeit, das die bürgerliche für die proletarische Frauenbewegung geleistet hat.
Zum ersten Frauentag 1911 kamen in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz, in Schweden und in den USA Frauen zusammen, um gemeinsam für ihre Rechte zu demonstrieren. Der Protest gegen die Diskriminierung der Frauen kristallisierte sich im "Internationalen Frauentag", der am 19. März 1911 zum ersten Mal begangen wurde, heraus. Hauptforderung war das Frauenwahlrecht, das nach der Revolution am 12. November 1918 durch Erlass des Rates der Volksbeauftragten eingeführt wurde. Am 19. Januar 1919 wählten Frauen zum ersten Mal. 37 Frauen wurden in die Verfassungsgebende Nationalversammlung nach Weimar

entsandt, unter ihnen Marie Juchacz (1879 - 1956), die Gründerin und bis 1933 Vorsitzende der "Arbeiterwohlfahrt" und Luise Zietz (1865 - 1922). Ein festes Datum, nämlich der 8. März, wurde erst 1921 festgelegt. Mit diesem Datum wollten die Frauen an Streiks von Textilarbeiterinnen in New York in den Jahren 1857 und 1908 erinnern.
Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933 war das Ende jeder emanzipatorischen Bewegung in Deutschland verbunden, auch der Frauenbewegung. Ein Teil der Frauenvereine wurde in der NS-Frauenschaft gleichgeschaltet. Die in der sozialistischen Frauenbewegung aktiven Frauen gingen in den Widerstand und ins Exil. Nach 1945 war es nicht einfach, die Traditionen der Frauenbewegung wiederzubeleben. Zwei bedeutende Frauen personifizierten den Anspruch der Frauen auf politische Teilhabe: Louise Schröder (1887-1957), 1946 Bürgermeisterin von Berlin, und Elisabeth Selbert (1896-1986), auf die der Satz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" im Grundgesetz zurückgeht. Die Reform des Ehe- und Familienrechts und die Frauenerwerbstätigkeit waren zentrale Anliegen der SPD-Frauen in der Politik auf dem Weg zur Gleichstellung.
Sabine Borchers stellt fest, dass wir Frauen uns auch noch heute, am 95. Frauentag, gemeinsam mit den emanziperten Männern, für die Gleichberechtigung stark machen und politisch einsetzen müssen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 21:10

01.03.07

Sonnenkinder

Komm ich zeig dir die Sonne! Viele Kinder haben Glück, sie werden in eine sonnige Umgebung hineingeboren, von Liebe gewärmt und beschützt. Aber was ist mit den anderen Kindern, den Kevins, Leons und Melanies, die im Schatten leben oder sogar sterben müssen. Wie gefühllos oder verzweifelt müssen Mütter und Väter sein, die ihre Kinde verhungern und verdursten lassen, misshandeln oder gar töten? Kleine Menschen, die sich nicht wehren können, die auf Liebe und Pflege angewiesen sind, auf liebevolle Hände, die sie behutsam ins Leben führen. Was passiert in unserer Gesellschaft, entlässt sie unsere Kinder in schwarze Teilnahmslosigkeit, in die Folter der Hölle?
In der Tat gibt es manchmal Zweifel bei vielen Eltern, ob sie alles richtig machen. Das sind wenigstens Eltern, die sich mit ihrem Kind beschäftigen, über das „Wohl und Wehe“ ihres Kindes nachdenken. Im Jahr 2005 riefen beim bundesweiten Elterntelefon: 08001110550 über 60000 Mütter und Väter an, Tendenz in 2006 steigend. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich in Nordrhein Westfalen in staatlicher Obhut befinden steuert auf eine Rekordmarke zu. Als Gründe werden vielfach überforderte Eltern und

ein deutlicher Anstieg von Hinweisen aus der Bevölkerung an die Jugendämter im Land benannt.
Es gilt Vorsorge zu treffen, dass Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, die im Dunkeln leben, aufgespürt werden, damit ihnen geholfen werden kann. Unsere Gesellschaft darf ihre Kinder nicht in die Finsternis und Armut entlassen. Der Gedanke ein Frühwarnsystem aufzubauen, ist mehr als gerechtfertigt. In Nordrhein Westfalen wurden Projekte zur Vernetzung im Sinne eines Frühwarnsystems gefördert, die, da erfolgreich, auch ohne weitere Förderung fortgesetzt werden. Es ist richtig, darüber nachzudenken, ob die Untersuchungen der Kinder im Baby- und Kleinkindalter verpflichtend sein sollten. Die Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern, werden sich sicher dadurch nicht in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt fühlen. Den vernachlässigten Kindern und auch ihren Eltern könnte auf diese Weise geholfen und möglicherweise schlimme Folgen von Misshandlungen verhindert werden.
Sabine Borchers meint, dass die wiederholte Forderung der SPD-Kreistagsfraktion ein Frühwarnsystem im Kreis Olpe einzurichten mehr den je geboten ist.

Veröffentlicht von Sabine Borchers um 20:03 | Kommentare (1)