10.11.07
Neues vom Schülerfahrverkehr
Im vergangenen Jahr wurde im Oktober in der Kreistagssitzung die Einsparung von 1,9 Mio. €, bezogen auf den gesamten! Nahverkehr, diskutiert. Unter anderem sollte eine deutliche Ersparnis aufgrund der gestaffelten Schulanfangszeiten erwirtschaftet werden. In der Auseinandersetzung über die veränderten Schulanfangszeiten wurden klar und deutlich alle Argumente, die für bzw. gegen diese Maßnahme sprachen, ausgetauscht. Wer hören wollte, hörte. Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt Kosteneinsparungen durch die Änderung der Schulanfangszeiten, das darf aber nicht dazu führen, dass bereits Fünft- und Sechstklässler um 5.30 Uhr aufstehen müssen, um zur Schule zu gelangen. Sie lehnte unter anderem deswegen den Nahverkehrsplan in 2006 ab. Die SPD-Kreistagsfraktion hat also schon im Sinne der Eltern und Kinder gehandelt! Inzwischen, nach einem Jahr erhöht sich der Druck durch die Eltern und so stellt
auch die CDU-Kreistagsfraktion fest, dass die frühen Anfangszeiten für die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen nicht wünschenswert sind. Sie erkennt die Argumentationslinie der SPD-Kreistagsfraktion, nämlich, dass es höchst unpädagogisch ist, die Schulzeitstaffelung nur im Hinblick auf Einsparungen durchzudrücken, ohne Ansehen der Personen, die davon betroffen sind. Um die Problematik erneut zu betrachten und gemeinsam mit der Mehrheitsfraktion zu einer kindgerechten Regelung zu kommen, hat die SPD-Kreistagsfraktion für den Umwelt- und Strukturausschuss am 22.11.07, den Kreisausschuss und die Kreistagssitzung den Tagesordnungspunkt „Schülerfahrverkehr“ beantragt.
Sabine Borchers hofft, dass es jetzt möglich ist, einen Beschluss im Sinne der Kinder zu treffen. Im Übrigen soll auch wieder einmal die unzumutbare Überfüllung der Busse betrachtet werden, da sie zu gefährlichen Drängeleien beim Einstieg und auch während der Fahrt führt.
Wie in Deutschland üblich,wird über Schülerfahrkosten,Schulanfangszeiten gestritten,aber die wesentlichen Fragen,warum Deutschland bei Pisa und anderen OECD-Untersuchungen immer regelmäßig schlecht abschneidet,wird unter den Tisch gekehrt.Diese mittelalterliche Aussortierung nach dem 4.Schuljahr wird sicherlich ein großer Grund sein.Warum nicht, wie in allen besser abschneidenden Ländern ,gemeinsame Erziehung bis zum 10.Schuljahr.Dann könnte unter anderem siehe oben viel Geld gespart werden,wenn alle Kinder bis zum 10.Schuljahr in ihrer Stadt oder Gemeinde beschult würden und Probleme mit Schulanfangszeiten hätten sich auch erledigt.
Aber wer hat den Mut zu einer für deutsche Verhältnisse solchen Revolution im Schulwesen.
Soeben sehe ich den Kommentar, da ich gerade einen Artikel auf die Seite gesetzt habe.
Wie wahr, wie wahr! Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Zwar beklage ich das zementierte Schulsystem in den Artikeln "Ein Gespenst geht um ..." und "Was erwartet uns", aber den Gesichtspunkt, dass bei einer Neustrukturierung des Schulsystems nicht nur die Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler ihre Begabungen besser zu trainieren gegeben sind, sondern dass auf diesem Wege eine Menge Geld gespart werden kann und zudem die Kinder ortsnah, also auch zu angemessenen Zeiten die Schule besuchen können, habe ich gar nicht gesehen. Vielen Dank für den Hinweis.