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02.10.07

Sonnenblume soll auch Sonnenblume heißen

Gut aufgespürt, hat der Flurschütz, seines Zeichens Kommentierer des Wortes zum jeweiligen Morgen in der Westfälischen Rundschau. Sein Beispiel vom gestrigen Montag zeigt einmal wieder deutlich, wie sorglos mit unserer Sprache umgegangen wird. Unglaublich welch seltsame Blüten die Durchsetzung der deutschen Sprache mit Anglizismen treibt: Den Tag der deutschen Einheit, der an die lang ersehnte Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland erinnern soll, mit englischen Wörtern zu bezeichnen, das ruft selbst bei Engländern nur Kopfschütteln hervor. Da tröstet es doch sehr, dass er mit seiner Kritik nicht mehr allein dastehst, sondern sich inzwischen auch andere Menschen für unsere Sprache einsetzen und Anglizismen ersetzen. Um nur einige Beispiele aus jüngster Zeit zu nennen: Die Stadt Verden fühlt sich der Pflege der deutschen Sprache verpflichtet, und hat beschlossen eine

bürgernahe Verwaltungssprache zu benutzen. Die Polizei in NRW benutzt statt des englischen Begriffs E-mail den deutschen Begriff E-Post. Aus fast 1000 Vorschlägen der Leser einer Berliner Zeitung für einen Werbespruch für die Stadt wurde der deutschsprachige Spruch: „Die ganze Welt in einer Stadt: Berlin!“ ausgesucht. Eine Unternehmensberatung in Cuxhaven rät ihren Kunden Anglizismen zu
vermeiden, erstellt deshalb ein Denglisch-Lexikon und ruft Kunden zur Mitarbeit daran auf. Schweiz Touristik warb bisher mit „Get natural“ für Urlaub im eigenen Land. Nach einer Umfrage, bei der dies von der Mehrzahl der Befragten nicht verstanden wurde, heißt es nun „Ganz natürlich“. Die Tourismuszentrale Paderborner Land verzichtet in der Werbung und auf der Internetseite bewusst auf denglische Begriffe wie z.B. Wellness, Hightech, Happy Weekend.
Im letzten Umwelt- und Strukturausschuss des Kreises Olpe wurde unter anderem ein hervorragendes Tourismuskonzept „Netzwerk Familie – Natur“ bezogen auf die vier zusammengeschlossenen Naturparke (Arnsberger Wald, Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge) präsentiert. Wermutstropfen im Wein waren allerdings die vielen denglischen Begriffe. Wir meldeten unsere Kritik an und stießen bei den meisten Ausschussmitgliedern auf offene Ohren, das lässt hoffen! Kreisdirektor Melcher versprach, die, wie er fand, berechtigte Kritik weiterzugeben.

Sabine Borchers meint: Krempeln wir also die Ärmel hoch und sehen, was wir für den Erhalt unserer Sprache tun können!

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 02.10.07 10:41
Kommentare

I’d prefer reading in my native language, because my knowledge of your languange is no so well. But it was interesting! Look for some my links:

Veröffentlicht von: Tahsweade am 09.03.08 17:55
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