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19.07.07

Die Wogen schlugen hoch

Noch einmal schlugen die Wogen hoch, als auf der Bürgerversammlung am 11.07.07 in Schönau über die Flutwelle vom 21.06.07 gesprochen wurde. Thema war folgerichtig auch das Versickern des Wassers in der Erde, die Wasseraufnahme durch den Boden. Wie muss die Beschaffenheit sein, was muss beachtet werden, wo sind Rückhalteräume um den Albebach herum. In der Folge spülte eine Welle das anstehende Gewerbegebiet Ostehelden hoch, schließlich ging es in der Diskussion um Versiegelung und Offenhalten des natürlichen Bodens. Auf die Frage, eines Bürgers, ob es denn richtig sei, den Boden noch mehr zu versiegeln, da das neu geplante Gewerbegebiet 100 ha Land in Anspruch nähme. Die Zahl, so Bürgermeister Brüser sei aus der Luft gegriffen. Er ginge eher von ca. 40 ha beanspruchter Fläche aus. Weiter wurde von einer Bürgerin „nachgebohrt“, ob denn die in der Presse veröffentliche Zahl von 75 ha für das Gewerbegebiet mit der Straßenanbindung falsch sei. Darauf wollte sich Wendens Bürgermeister aber dann doch nicht einlassen,

er bezifferte danach den Flächenverbrauch mit ca. 60 ha. Ein weiterer Schönauer Bürger erläuterte, dass die 100 ha nicht aus der Luft gegriffen seien, sondern mit dieser Zahl würde dem Beschluss nach gerechnet. Ein weiterer Hinweis bezog sich auf den jüngsten Ratsbeschluss, den Fahrradweg entlang der Albe zu asphaltieren und das sei doch ebenso Versiegelung des Bodens. Darauf erwiderte der Bürgermeister, dass seiner Ansicht der Boden sowieso mit der wassergebundenen Decke so gut wie versiegelt sei. Die an den Leiter der Unteren Wasserbehörde gerichtete Frage, dass Versiegelung des Bodens doch die Gefahr einer Flutkatastrophe verstärke, bejahte dieser.
Sabine Borchers hofft, dass die vom Bürgermeister angekündigte Versammlung zum Thema Gewerbegebiet noch rechtzeitig im Verfahrensprozess stattfindet, sodass eine Ergebnis orientierte offene und ehrliche Diskussion stattfinden kann, ohne dass vorher schon alles festgelegt ist. Sie wird den Bürgermeister an seine Worte erinnern, dass das Gewerbegebiet nicht entsteht, wenn es der Gemeinde Nachteile bringt.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 19.07.07 20:10
Kommentare

Das finde ich gut, daß Sie auch über das Gewerbegebiet schreiben. In den Zeitungen stand nichts davon, dabei ist doch lange darüber diskutiert worden. Ich hatte das Gefühl, daß es dem Bürgermeister unangenehm war über dieses Thema zu sprechen, dabei gehörte es doch dahin.Und mit den Flächen das war schon interessant, wie er die Zahl dann korrigiert hat, nach dem Sie nachgebohrt haben. Herr R. machte durch seinen Beitrag deutlich, daß der Bürgermeister von den 100 ha wissen musste. Das habe ich so verstanden. Wichtig ist, wie Sie kommentieren, daß die Bürger rechtzeitig und nicht nur pro Forma beteiligt werden. Hoffentlich hat Herr Brüser nicht nur aufgrund der Stimmung in der Versammlung Beteiligung zugesagt.

Veröffentlicht von: Bruno S. am 20.07.07 17:58

In meinem Artikel vom 08.06.07 nehme ich Stellung zum Gewerbegebiet, wenn Sie da vielleicht noch einmal nachlesen. Ich bin nach wie vor, wie die Überschrift es sagt, dafür dieses Problem "leidenschaftslos" zu prüfen. Um genau abzuwägen, was nun richtig und wichtig für die Gemeinde ist, braucht es eine sachliche Diskussion, an welcher die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt wird. Manchmal kommt diese Diskussion zu spät, das ist richtig. Da teile ich Ihre Meinung, dass wir als Bürgerinnen und Bürger genau aufpassen müssen.

Veröffentlicht von: Sabine Borchers am 22.07.07 13:40

Das ist auch wieder so etwas. Anscheinend wird bedenkenlos Fläche verteilt, ohne dass genaue Vorstellungen da sind, wieviel Flächenverbrauch notwendig ist. Und dann sollte vielleicht berücksichtigt werden, dass die Bevölkerung immer älter und die Einwohnerzahl zurück gehen wird. Eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden berücksichtigen das bereits bei ihren Planungen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Politiker einfach nach dem Motto "Weiter so wie bisher" handeln.

Veröffentlicht von: Harald Sch. am 02.08.07 17:44

Dem kann ich nur beipflichten. In einem Kommentar zu "Leidenschaftslos prüfen" kritisiere ich das Verhalten der Politiker mit ähnlichen Worten. Das Klima und die Lebensumstände werden sich gewaltig ändern, da sollte man dran denken.

Veröffentlicht von: K.-H. ST. am 10.08.07 23:19

In der Zeitung vom 24.11.07 steht, dass die Landesministerien dem Gewerbegebiet Osthelden nicht zu stimmen. Das Gebiet birgt zu viel Konfliktpotenzial bei der Bebauung. Da besteht also doch noch Hoffnung, dass besonnen und langfristig geplant wird. So besonnen, dass sensible Naturräume nachhaltig gesichert werden. Natürlich müssen um Arbeitsplätze zu gewinnen auch Gewerbegebiete erschlossen werden, aber eben besonnen und nachhaltig

Veröffentlicht von: Sabine Borchers am 25.11.07 18:12