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08.03.07

Sturm "Kyrill" und der Landesvater

Wenn Ministerpräsident Rüttgers „Landesvater“ sein möchte, dann muss er sich als solcher auch so verhalten. Ein Vater kümmert sich um seine Kinder. Er ist in der Not sofort zur Stelle, um das Kind in den Arm zu nehmen, sich seine Sorgen anzuhören und ihm zu helfen. Die Region Südwestfalen hat durch den Sturm „Kyrill“ eine Naturkatastrophe von einem noch nie gekannten Ausmaß erlebt, über Nacht sind Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Nur weil es den ländlichen Raum betrifft, soll er, wie so häufig, übersehen werden? Es sei denn es ist ein Autobahnanschluss einzuweihen, dann sind die Herren des Ministeriums natürlich vor Ort. Die Probleme nach „Kyrill“ sind unvorstellbar und erfordern mehr, als sich über den Stand der Dinge zu informieren und den einen oder anderen Tropfen auf den heißen Stein zu bewerkstelligen. Es ist kontraproduktiv, die Forstarbeiter „unten“ 14 Stunden unter Einsatz von Leib und Leben schuften zu lassen und „oben“ die Forstverwaltungen abzubauen. Die Betroffenen vor Ort brauchen nicht nur finanzielle Hilfen und

ein umfassendes Krisenmanagement, sondern auch Zuspruch, das Gefühl in ihrer Not nicht allein zu bleiben, nicht ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Es geht um die gesamte Region Südwestfalen, um deren Infrastruktur, deren Natur und Landschaft, die unter anderem die Grundlage für den Tourismus bildet. Dass die Betroffenen sich allein gelassen fühlen, beweist die Resolution, die die 5 Kreise (alle Landräte gehören der CDU an) der Region Südwestfalen an das Land gerichtet haben. Der Text der Resolution ist auf dieser Internetseite zu finden.
Eine Regionalkonferenz mit allen zuständigen Ministern und Betroffenen nach Siegen am 27.03.07 einzuberufen, zweieinhalb Monate nach der Katastrophe, ist genau 2 Monate zu spät. Bleibt nur zu hoffen, dass das Ergebnis nicht nur Gerede sein wird.
Die Schönredner bleiben einsame Rufer in der Waldwüste, solange bis sich eine sichtbare (im wahrsten Sinne des Wortes) Hilfe des Landes NRW zeigt, die Aufräumen, Schadensbegrenzung, Verständnis für die Lage der Betroffenen, finanzielle Förderung bedeutet, eine Hilfe, die unsere Region wieder vom Waldboden aufrichtet.
Sabine Borchers stellt fest, dass wieder einmal der ländliche Raum das Nachsehen hat. Positiv ist zu bewerten, wie viele Menschen vor Ort bereit waren und sind zuzupacken, um nach dem verheerenden Sturm wieder Ordnung und „Normalität“ in die Region zu bringen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 08.03.07 15:48
Kommentare

Das werden wir dann sehen, ob uns tatsächlich geholfen wird. Reichlich spät, um die Katastrophe zu bewältigen. Es stimmt schon, man hat das Gefühl, dass der ländliche Raum nicht besonders beachtet wird, gerade wenn solche Probleme anstehen, erwartet man doch von der Landesregierung Hilfestellung. Denn es geht nicht nicht nur um die Waldbauern, sondern um unsere gesamte Infrastruktur. Wir müssen in der Tat erst abwarten, ob sich unsere Region vom Waldboden aufrichten kann. Gutes Bild, Anerkennung für Ihren Einsatz, danke.

Veröffentlicht von: Karl-Heinz St. am 22.03.07 17:57