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04.03.07

Fit für die Zukunft

Ist die Gleichberechtigung selbstverständlich? Brauchen wir den Internationalen Frauentag nicht mehr, sind wir wirklich fit für die Zukunft?
Einer neuen Studie zufolge werden Frauen außer in tariflich gebundenen Berufen auf allen Karrierestufen schlechter bezahlt als Männer. Frauen beziehen nicht nur ein geringeres Grundgehalt, auch ihre variablen Bezüge sind niedriger. Basis für die Studie bildet der Vergleich der Vergütungsdaten von 112 Firmen mit mehr als 60.000 Beschäftigten durch das Beratungsunternehmen Towers Perrin (Frankfurt/Main). "Frauen lassen sich in Fragen der Vergütung offensichtlich noch zu sehr in die Defensive drängen beziehungsweise sind selbst nicht genug aktiv in diesen Diskussionen", heißt es in der Untersuchung. Die größten geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es danach im Außendienst, im Marketing und im Finanzwesen. Obwohl Frauen mehr qualifizierte Hochschulabschlüsse haben als Männer, sind sie

in Spitzenpositionen kaum zu finden.
Zwar besetzen inzwischen Frauen auch in der deutschen Wirtschaft etwas häufiger Führungspositionen, verzichten dann aber meist auf Kinder. Eine von Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen (CDU) und der Bertelsmann-Stiftung vorgestellte Studie belegt, dass die Mutterrolle vielfach immer noch ein "messbares Hindernis" für die berufliche Karriere bedeutet. Dabei zeigten gerade junge Mütter in Spitzenjobs Führungsqualitäten wie Gelassenheit, Organisationstalent und Pragmatismus. Diese könne "ein Gewinn für die Unternehmen sein", heißt es in der Untersuchung. Die gegenwärtig entbrannte Diskussion, die wie vor Jahren wieder zwischen „Rabenmüttern“ und „Heimchen am Herd“ polarisiert , ist wenig dazu angetan, die Familienplanung junger Menschen zu motivieren. Es geht doch darum, dass jede Frau eine echte Wahl unter den Familienmodellen hat. Abgesehen davon, dass es Frauen gibt, die darauf angewiesen sind arbeiten zu gehen.
Sabine Borchers meint: Nicht nur die Gleichberechtigung spielt eine Rolle bei der Wahl, ob Frauen arbeiten gehen möchten, vielmehr ist es auch gerade im Hinblick auf die demographische Entwicklung wichtig, Grundlagen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen, um das große Potential der Frauen abzurufen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 04.03.07 22:10