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14.07.06

Wie viel Landschaft braucht der Mensch?

Im Landschaftsgesetz ist nachzulesen, wie mit Natur und Landschaft umzugehen ist. Natur und Landschaft bekommen einen Wert zu gemessen, der in Verbindung mit dem Menschen gesehen werden muss, in Verantwortung auch für die künftigen Generationen muss die Landnutzung/Landbewirtschaftung nachhaltig betrieben werden. Die Wichtigkeit des Natur- und Landschaftsschutzes in einer Gesellschaft lässt Rückschlüsse auf ihr Wertesystem zu. Das Spannungsfeld hier Natur und Landschaft, dort berechtigte wirtschaftliche Interessen einer Gesellschaft, stellt sie vor Entscheidungen, die wohl durchdacht und auf die Zukunft ausgerichtet sein sollten.
Im Kreistag am 12.06.06 wurden die Satzungen des Landschaftsplans 2 „Elsper Senke - Lennebergland“ und Landschaftsplan 3 „Attendorn – Heggen – Helden“ endlich verabschiedet. Mit der Verabschiedung der Satzungen und Festlegungen in schriftlicher Form allein ist es aber nicht getan. Entscheidend sind die Erstellung und Ausführung der Pflege- und Entwicklungspläne, die die eigentliche Umsetzung bedeuten, das „Umgehen“ mit Natur und Landschaft. Da gibt es im Kreis Olpe einen Nachholbedarf, was man z.B.

an der Verdoppelung des Betrages (von 15000€ auf 30000€) der entsprechenden Haushaltsstelle im Produktplan 2006 erkennen kann. Eines muss man ganz klar sehen, will man die Kulturlandschaft in unserem Kreis erhalten und die Natur im Abgleich mit anderen Interessen bewahren, dann ist das nicht zum Nulltarif zu haben. Die SPD-Kreistagsfraktion z.B. hat den Vertragsnaturschutz nicht nur nachhaltig unterstützt, sondern im Zusammenhang mit der von ihr geforderten Landschaftsstation/Biologischen Station erst ins Gespräch gebracht.
Die Bewahrung und Pflege des Landschaftsbildes des Kreises Olpe ist nicht nur für die kommenden Generationen wichtig, sondern sie ermöglicht Erholung und Freizeitgestaltung und ist ein notwendiger Faktor für den Tourismus.

Sabine Borchers stellt fest: Flächen sind endlich und nur einmal zu vergeben, Natur und Landschaft müssen auch für die folgenden Generationen erhalten werden. Eine ökonomisch erfolgreiche Gesellschaft können wir nur sein, wenn wir die Gesetzmäßigkeiten des Naturhaushaltes erkennen und sie uns zu nutze machen. Aus diesem Grunde setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion seit vielen Jahren für Landschaftsplanung im Kreis Olpe ein. Leider ist es fraglich, ob die neue Landesregierung von NRW die Landschaftsplanung (80% der Summe) und den Vertragsnaturschutz weiterhin fördert. Wäre es nach der SPD-Kreistagsfraktion gegangen, wäre der Kreis Olpe mit der Landschaftsplanung fertig (hätte die Fördergelder beanspruchen können) und hätte auch eine Landschaftsstation/Biologische Station (hätte die Fördergelder wie andere Kreise beanspruchen können), die unterstützend bei Pflege- und Entwicklungsplänen, beim Vertragsnaturschutz, bei der Sensibilisierung der Menschen für Natur- und Landschaftsschutz und Tourismusaktionen tätig sein könnte.


Landschaftsgesetz §1 Abs. 1:
„Natur und Landschaft sind aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlagen des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind.“

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 14.07.06 16:17
Kommentare

Gute Frage. Sie haben Recht, wenn Sie die Verbindung von Naturschutz und der Nutzung/kommerziellen Nutzung des Bodens in Einklang bringen wollen. Nur das kann der richtige Weg sein. Sie sollten sich mal mit dem neuen Landschaftsgesetz unserer neuen Landesregierung auseinandersetzen, da ist der Naturschutz doch abgewürgt! Auch was das Empfinden für die Natur und den Naturschutz anbelangt, kann man einen Rückgang verzeichnen. Gleichgültigkeit öffnet dem Flächenverbrauch Tür und Tor.
Sollte unsere Gesellschaft nicht Verantwortung für die künftigen Generationen tragen? (Wie von Ihnen auch in einigen Artikeln explizit eingefordert!) In welche Welt sollen denn unsere Kinder hineingeboren werden? Berge von Schulden. Fragezeichen hinter ihrer Altersversorgung. Bäume, Wälder, Wiesen und grüne Flächen kennen sie dann nur noch vom "Hören-Sagen". Da kann man nur A.Huxlys Roman "Schöne neue Welt" zitieren. In diesem Sinne, lassen Sie nicht nach, sich für die Verbindung Landnutzer und Landschützer einzusetzen, darin allein liegt die Chance unserer Zukunft. Ein Gewinn, dass Google mich zufällig auf Ihre Seite geführt hat.

Veröffentlicht von: Harald Sch. am 19.07.06 11:34