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26.05.04

Jung und dynamisch

Schön, wenn das zutrifft und man noch in die Welt der Werbung „passt“. Ganz anders am Anfang der Woche eine Dame, Ende 60, im Wartezimmer eines Arztes. „Wie soll das nur werden, wenn ich mal nicht mehr kann. Ich bin Witwe, habe keine Kinder und lebe allein. Meine Mutter habe ich gepflegt und meinen Großonkel, aber wenn ich nicht mehr kann, davor habe ich Angst.“ Sie sprach ein aktuelles Problem unserer Gesellschaft an. Die Bevölkerung wird immer älter. Das ist wünschenswert. Schwierigkeiten bereitet aber der gleichzeitige Rückgang der Geburten, so dass eine Überalterung der Gesellschaft eintritt. Dadurch verringert sich die Anzahl der Frauen (in der Regel sind es Frauen), die Angehörige pflegen oder betreuen können.

Es gibt natürlich auch Senioren, die noch selbst in der Lage sind, oder mit ein wenig Hilfestellung, im eignen Haushalt zu leben. Die Lebenssituationen im Alter sind sehr unterschiedlich. Darauf gilt es politisch zu reagieren.
So beantragte die SPD-Kreistagsfraktion in den Jahren 2000, 2002, 2003 gemäß §4 des Landespflegegesetzes eine trägerunabhängige, ortsnahe und kostenlose Beratungsstelle einzurichten. Diese soll eine zentrale Anlaufstelle für den pflegebedürftigen, Rat suchenden, älteren oder behinderten Menschen und dessen Angehörigen sein. Leider wurde der Antrag durch die CDU-Mehrheitsfraktion im Kreistag abgelehnt.
Es wäre z.B. eine Stelle für die ältere Dame aus der Arztpraxis, die dort Auskünfte über ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen einholen könnte.
Dem Kreis liegt ein Gutachten vor, dass die Probleme aufgrund der Altersstruktur in der Zukunft deutlich aufzeigt. Die Politik muss sich dringend mit der Versorgung der älteren pflegebedürftigen Menschen beschäftigen. Die SPD-Kreistagsfraktion wird in der Sozial- und Gesundheitsausschusssitzung im Juni 2004 wieder, als ersten Schritt, die Einrichtung einer trägerunabhängigen, ortsnahen und kostenlosen Pflegeberatung beantragen.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 26.05.04 10:47