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28.04.04

Landschaft zwischen Landbewirtschaftern und Naturschützern

poppies.jpg Ein Bauer steht am Rande seines Feldes und vermutet, dass ein Feind ihm das Unkraut ausgesät hat. Er hatte doch ordentlich sein Feld bestellt. Da kommt sein Sohn mit glücklichem Gesicht und bunten Blumen reichlich beladen, die er im Feld gepflückt hat, Kornblumen, Mohn und Raden. "Sieh Vater nur die Pracht, die hat der liebe Gott gemacht!" Ein Text von Julius Stern aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, aber noch hochaktuell, zeigt er doch verschiedene Betrachtungsweisen ein und derselben Sache.
So gehen auch gegenwärtig die Interessen der Land- und Forstwirte in eine andere Richtung als die des ehrenamtlichen Naturschutzes.

Um die Zusammenarbeit vom amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz sowie den Landbewirtschaftern zu verbessern, haben viele Kreise in NRW Biologische Stationen(Landschaftsstationen) eingerichtet. In der Nachbarschaft des Kreises Olpe sind z.B die Stationen Oberberg und Rothaargebirge zu finden.
Wichtig ist für die Träger der Station, einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessen der Gruppen herzustellen, aber auch den Menschen den Naturschutzgedanken näher zu bringen.
Sie betreut naturschutzwürdige Flächen, wie z.B. Feuchtwiesen oder Magerrasen. Sie berät die Landwirte bei Pflege von naturschutzwürdigen Flächen und zeigt Möglichkeiten der Förderung im Rahmen des Kulturlandschaftsprogrammes auf. Als Grundlage für den Erhalt und die Entwicklung von Naturschutzgebieten werden von der Biologischen Station Pflege- und Entwicklungspläne erstellt, wissenschaftliche Daten der Pflanzen- und Tierwelt werden erhoben und ausgewertet. Bei Landschaftsplänen kann von der Biologischen Station zugearbeitet werden.
Projekte, Aktionen, die die Aufmerksamkeit der Erwachsenen, Kinder und Jugendlichen auf die Natur lenken, werden angeboten.
Eine Biologische Station im Kreis Olpe könnte daneben auch ein Kommunikationszentrum für die Menschen, die dort leben, sowie gleichzeitig auch eine Anlaufstelle für Touristen sein. Ein gutes Beispiel dafür, wie ein solches Projekt umgesetzt wurde, ist das Erlebnismuseum der Biologischen Station Bödefeld im benachbarten Hochsauerlandkreis.
Die Kosten einer Biologischen Station werden zu 80% vom Land NRW getragen. Die Ersteinrichtung würde ebenso vom Land bezuschusst.
Sabine Borchers meint, die Errichtung einer Biologischen Station/Landschaftsstation im Kreis Olpe wäre eine gute Gelegenheit, die Identifikation der Menschen im Kreis Olpe mit ihrer Kultur- und Naturlandschaft zu unterstützen. Außerdem würde durch die Station die gemeinsame Arbeit der unterschiedlichen Interessengruppen in und mit der Landschaft gefördert.
Auch unsere Enkelkinder haben ein Recht darauf, noch die Vielfalt der Bäume, Pflanzen und Tiere in der Natur zu erleben.

Veröffentlicht von Sabine Borchers am 28.04.04 18:54